Klassenfahrt mal anders – die 4a auf Tour

Dieser Artikel ist in Teilen erschienen im Sommerpaukenschlag 2021. Alle schwarzen Texte sind auch im Paukenschlag zu lesen, die blauen Texte ergänzen den Artikel in der Schulzeitung.

Die Pandemie hat zum zweiten Mal dafür gesorgt, dass unsere Klassenfahrt ins Wasser gefallen ist. Das ist ziemlich doof und so hatten wir die Idee eine digitale Klassenfahrt zu organisieren. In drei Gruppen hat die 4a sich über iServ je einen Tag ausgedacht. Sie haben alles allein organisiert: die Verabredungen, den Ideenaustausch und das Schreiben. Das war nicht immer einfach, aber am Ende war unsere digitale Klassenfahrt echt schön. Auf das Ergebnis können die Kinder ziemlich stolz sein. Frau Krüger und Frau Lein sind es auf jeden Fall.

Also – Habt ihr Lust auf Klassenfahrt? Dann kommt doch mit!

Los geht´s

„Wach auf, du Vogel! Wach auf, du Vogel!“ – ich haue auf meinen Wecker und frage mich wohl zum hundertsten Mal, warum ich dieses furchtbare Schrei-Ding immer noch nicht aus dem Fenster geworfen habe und dreh mich nochmal um! Aber war heute nicht irgendwas los? Ich bin noch völlig verwirrt. Ich hatte einen Albtraum von einem fiesen Virus, das die Welt in Atem hält und dafür sorgt, dass niemand mehr irgendwas darf – nicht mal die Kinder! Kinder? Oh verdammt, heute startet ja unsere Klassenfahrt und ich sollte schon unterwegs sein! Schnell ein Schluck Wasser ins Gesicht, eine Portion Zahnpasta gönne ich mir auch noch, schließlich sollen die Kids ja von meinem Atem nicht in Ohnmacht fallen und los – uaahhh, nicht im Einhorn-Schlafanzug, erst anziehen!  Zum Glück habe ich meinen Koffer schon seit drei Tagen fertig, also wuchte ich ihn auf meinen klapprigen Drahtesel und los geht´s mit Schneckengeschwindigkeit zur Schule. Nach einem lebensgefährlichen Ritt durch das Karlshorster Verkehrsgetummel, welches ich nur mit geschlossenen Augen überstanden habe, komme ich endlich an der Schule an. Dort steht eine riesige Rostlaube von Bus, der muss echt antik sein. Seitenspiegel hat er keine, dafür jede Menge offene Fenster und bandagierte Sitze….vielleicht gibt es heute in GeWi bei den Großen einen Projekttag zum Thema „historische Automobile“, denke ich noch, als ich die gesamte 4a vor dem Bus stehen sehe. Ich befürchte Übles! Egal, erstmal begrüßen wir uns freudig mit High-Five, Umarmungen und Abklatschen. Alle sind gut drauf, bis Frau Krüger sich räuspert und uns erklärt, dass dieses Bus-Wrack uns zu unserem Zielort bringen soll. Erwartungsvoll sehen wir sie an und warten vergeblich darauf, dass sie uns verkündet, das sei ein Scherz! Mit bangen Blicken laden wir unsere Koffer ein, wobei wir es nur gemeinsam schaffen, dass uns die Kofferraumklappe nicht auf die Köpfe knallt. Wir steigen ein und suchen uns einigermaßen sichere Plätze. Der Busfahrer (zu erkennen an einer gelben Armbinde mit drei schwarzen Punkten darauf) ruft uns „Festhalten!“ zu und ab geht´s. Drei Stunden dauert die holprige Horrorfahrt, bei offenen Fenstern, ohne Pause (weil der Bus sonst eventuell nicht mehr anspringen könnte) und auf der bei jeder noch so kleinen Beschleunigung der Auspuff knallt, als tobe eine wilde Jagd. Frau Krüger und ich sind völlig fertig und erleichtert, als wir endlich die felsigen Kanten und grünen Wälder der Sächsischen Schweiz sehen. Nach weiteren 20 Minuten, in denen wir an wunderschönen Burgen und sensationellen Naturdenkmälern vorbeifahren, biegen wir in ein dunkles Waldgebiet, in dessen Mitte unser Ziel, die Burg Drachenfels, liegt. Frau Krüger und ich klatschen uns ab und freuen uns, dass wir diese Busfahrt heil überstanden haben. Die Kinder rufen im Chor: „Nochmal! Nochmal!“ Kinder, die versteh´ einer! Nachdem wir unsere Koffer dem gefräßigen Kofferraum entrissen haben, wenden wir uns gemeinsam der Burg zu…die aussieht, als wäre sie seit Jahrhunderten, also zu der Zeit als noch Dinosaurier die Erde bevölkerten, nicht mehr bewohnt. Aber gut, außen hui und innen pfui, denken wir uns und stapfen los. Am Eingang erwarten uns zwei verwelkt wirkende Personen: Frau Knöterich, die Burgwächterin und Herr Löwenzahn, der Koch. Beide sehen aus, als seien sie leicht angestaubt und voller Spinnenweben.  Aber sie lächeln uns freundlich zu und begrüßen uns mit den Worten: „Da sind ja endlich unsere Gäste! Schön, dass ihr da seid, kommt nur herein. Eure  Zimmer sind bereit, die Öfen angeheizt und das Abendessen steht in einer Stunde auf dem Tisch!“ Abendessen? Mmmh, komisch… hier scheint die Zeit irgendwie schneller zu vergehen, wir sind doch erst heute Morgen losgefahren? Na ja, das ist bestimmt schon die einsetzende Entspannung, dass mein Zeitgefühl so verschwimmt. Zusammen wuchten wir unsere Koffer, die enge Wendeltreppe hoch – vorbei an zahlreichen Ritterrüstungen. Zum Glück haben wir die Zimmeraufteilung schon in der Schule besprochen, sodass jetzt alle in Ruhe auspacken und sich einrichten können. Frau Krüger und ich nehmen das Zimmer in der Mitte, damit wir auch alle Kinder hören und sind begeistert, als wir die riesigen Betten sehen. Vor dem Auspacken gibt es also erstmal eine wilde Bett-Trampolin-Springerei. Die dekorativen Schilde und Schwerter nehmen wir auch erstmal von der Wand und erproben unsere Kampfkünste. Echt prima hier, finden wir und gehen ganz vorbildlich zum Abendessen, nicht dass die Kinder noch denken, wir machen hier irgendeinen Quatsch.

Der Speiseraum war früher einmal die große Halle der Burg, wo die Burgherren mit ihren Rittern und Damen speisten und feierten. Und so lassen auch wir uns das riesige Büffet schmecken, probieren hier und da und singen ein Loblied auf Herrn Löwenzahn, der sich vor lauter Freude eine Träne verdrückt. Vor dem Zubettgehen treffen wir uns alle vor dem Kamin in der Bibliothek und Frau Knöterich erzählt uns in bunten Bildern von der wechselhaften Geschichte der Burg und von der Gegend, den Mythen und Sagen rund um die Sächsische Schweiz oder das Elbsandsteingebirge, wie es eigentlich heißt. Müde, aber gespannt auf die nächsten Tage, fallen wir alle in unsere Betten und schlafen sofort tief und fest ein.

Eine aufregende Wanderung

Gruppe 2: Willy, Benni, Lenka, Jolina, Thao, Anuschka, Florian

Die Mädchen aus Zimmer 3 erwachen und ziehen sich an. Langsam wachen auch die Jungen auf, sie ziehen sich ebenfalls an. Wenig später ruft Frau Knöterich: ,,Es gibt Frühstück!“ Alle gehen runter in die große Halle der Burg, wo wir es uns erstmal schmecken lassen. Es gibt Brötchen, Marmeladen, Croissants, Käse und vieles mehr. Nach dem Frühstück sagt Frau Lein: ,,Wir haben einen Ausflug durch das schöne Elbsandsteingebirge geplant.“ Alle freuen sich. Der Koch Herr Löwenzahn hat ein Picknick vorbereitet. Als alle fertig sind gehen wir los. Nach einer halben Stunde Wandern, kommen wir an einem Berg an. Dort wollen wir klettern. Vor dem Berg wartet schon ein Profikletterer namens Franz. Er erklärt uns, auf was wir achten sollen. Da einer alle anderen von unten sichern muss, fragt Franz, wer schon sehr gut im Klettern ist. Kathi meldet sich, denn sie ist schon ein echter Profi. Alle werden noch schnell gesichert und dann kann es losgehen. Die Felswand ist steil und rutschig. Man muss aufpassen, dass man nicht abrutscht. Aber am Ende haben es alle geschafft. Als wir endlich oben auf dem Berg ankommen, erwarten uns drei Heißluftballons und eine erfahrene Ballonfahrerin. Sie heißt Ina. Die Klasse wird nun in drei Gruppen aufgeteilt. Frau Lein und Frau Krüger haben vorher Kurse gemacht und können jetzt schon allein fliegen. Gruppe 1 fliegt mit Frau Krüger, Gruppe 2 mit Frau Lein und die dritte Gruppe darf mit Ina fliegen. Jeder Ballon hat etwas anderes dabei, z.B. Kajaks für später, Rucksäcke und Verpflegung. Aber erst müssen die Ballons an die richtige Stelle. Das wird schnell erledigt und nun können wir wirklich los. Als erstes fliegen wir über Wälder und Schluchten und dann durch Wolken. Es ist ein wunderschönes Gefühl in den Wolken zu sein. Es läuft alles glatt und nun sind wir am Ufer eines Sees. Als der letzte Heißluftballon landet, machen wir ein großes Picknick. Kajak fahren dürfen wir jetzt auch. Doch da passiert ein Missgeschick. Durch die starke Strömung wird eines der Kajaks abgetrieben. Diego taucht gerade und findet ein Seil auf dem Grund des Sees. Über sich sieht er Sonja, die versucht das Boot einzuholen, denn niemand ist an Bord, um es zu steuern. Diego muss nicht lange nachdenken taucht auf und wirft Sonja das Seil zu. Sie schwimmt noch einmal so schnell sie kann und fängt das Kajak ein, indem sie das Seil als Lasso benutzt. Zusammen mit Diego zieht Sonja das Boot an Land. „Toll!“, rufen die andern, „Das habt ihr gut gemacht!“ Jetzt will keiner mehr Kajak fahren und so kommt es, dass wir eine Wasserschlacht machen. Nach 1 Stunde und 17 Minuten sind alle sehr erschöpft. Deshalb beschließen Frau Lein und Frau Krüger, dass es Zeit ist zurückzuwandern. Als wir wieder zurück in der Burg sind, haben wir schon großen Hunger. Es gibt ein großes Buffet mit Bratwurst, Kartoffelsalat, Brötchen, Käse und Salami. Nach dem Essen ruft Frau Krüger: „Alles abräumen und dann machen wir uns noch einen schönen Abend!“ So schnell wird das Geschirr hier nie abgeräumt. Frieda hat eine Idee: „Hey, lasst uns noch ein bisschen Party machen!“ Gesagt, getan: Jetzt gibt es Musik, denn Sonja, Frieda und Diego spielen Geige. Max spielt Schlagzeug und Robert E-Bass. Zusammen spielen sie richtig gut, fast wie eine Band. Alle sind ausgelassen und fröhlich. Robert baut in kürzester Zeit eine Modeleisenbahn auf. Denn es gibt viel Krimskrams auf dem Dachboden und er tüftelt mit Vorliebe an Eisenbahnen. Frau Lein schlägt noch was vor und das ist: „Wollen wir Märchen erzählen und vorlesen?!“ Wir sind begeistert und gehen rüber in die Bibliothek. Frau Krüger schlägt gerade ein Buch auf, doch da merkt sie, dass es auf Russisch geschrieben ist. Auch alle anderen Märchenbücher sind auf Russisch. Zum Glück ist David bei uns und so können wir noch Geschichten hören, denn er übersetzt alles. Der Abend ist wirklich toll. Da hat Max eine Idee: „Wollen wir nicht noch eine Nachtwanderung machen?“ Alle rufen: „Das ist eine gute Idee!“ Also packen wir Taschenlampen in die Rucksäcke und ziehen uns etwas Wärmeres an, weil es draußen schon kühler wird. Da wir jetzt bereit sind, laufen wir los. Als erstes gehen wir durch den Wald nahe der Burg. Wir sind aufgeregt, weil wir schon einige Eulen und andere scheue Tiere sehen können. Plötzlich fliegt eine Fledermaus herbei und direkt über Frau Lein hinweg, die nun Fledermauskot auf dem Arm hat. Doch das stört Frau Lein nicht weiter, denn wir stehen vor dem Eingang einer Höhle. Dort drinnen wimmelt es nur so von Fledermäusen und keiner hat große Lust weiter zu wandern und so kommt es, dass wir heute zum zweiten Mal zurück zur Burg gehen. Eigentlich wollen wir noch einen Film gucken, aber es ist schon so spät, dass einige fast einschlafen. Wir sind jetzt im Bett und nebenan kann man noch ein Flüstern hören: „Das ist ein schöner Tag gewesen.“ Und da sind sich wirklich alle einig.

Folterkammer und Haialarm

Gruppe 3: Sonja, Katharina, David, Robert, Diego, Frieda, Max

Als die Kinder aufwachen, hören sie aus dem Zimmer von Mattis, Keno und Nick lautes Geschrei und ein Klirren. Alle rennen zu den drei Jungs und klopfen an die Tür. Als sie aufmachen, liegen überall Kissen und eine kaputte Vase. Mattis sagt: „Wir sind gerade mitten in einer Kissenschlacht, wollt ihr mitmachen?“ „Klar!“, rufen die Mädchen. 5 Minuten später ist die Kissenschlacht in vollem Gange. Auf einmal fliegt ein Kissen auf ein altes Gemälde. Nun kommen Frau Lein und Frau Krüger herein: „Jetzt reicht es! Los zum Frühstück, ihr habt doch nur Unsinn im Kopf und sicher auch ein riesen Hunger!“, rufen sie beide wie im Chor. Wie auf Kommando stürmen alle in den Speisesaal. Es gibt Pancakes und alle freuen sich riesig. Frau Krüger geht ganz nach vorne, so dass sie alle sehen können und verkündet laut: „Wir gehen heute in die Folterkammer!“ Daraufhin jubeln alle: „Juchuuu, das ist richtig cool!“ Kurze Zeit später sind die Kinder startbereit und es kann losgehen. Frau Lein kommt aber nicht mit, denn sie muss noch etwas für SOCIUS erledigen. Also gehen alle außer ihr in die Folterkammer. Dort steht ein Foltergerät und Nick meint, dass das ein Pranger sei und erklärt ausführlich, wozu dieser im Mittelalter benutzt wurde. Neben dem Pranger hängt die Bedienungsanleitung, aber sie ist auf Türkisch und nur Meryem kann diese Anleitung übersetzen. Doch der Pranger ist kaputt und muss erst wieder zusammengesetzt werden. Da kommt Émelie ins Spiel, mit ihrer kreativen Vorstellungskraft bastelt sie alles wieder zusammen, denn Frau Krüger will den Pranger ja ausprobieren. Also helfen ihr Laura und Caroline in den Pranger hinein, nachdem Meryem die Anleitung übersetzt hat. Plötzlich ertönt ein lauter Gong und Frau Lein ruft von oben: „Es gibt Mittagessen!“ Alle stürmen nach oben. Nach dem Mittagessen merkt Frau Lein, dass Frau Krüger fehlt. Alle gehen wieder in die Folterkammer und befreien Frau Krüger. Sie erzählt: „Als ihr weg wart um Mittag zu essen, kamen Touristen. Sie dachten, ich wäre eine Puppe und machten viele Fotos. Daraufhin fragte ich, ob mir jemand helfen kann – da haben sie gedacht, dass ich ein Geist bin und sind weggerannt.“ Paulina sagt:,,Wie krass.“ Als sich Frau Krüger wieder vom Schreck erholt hat, schlägt Frau Lein vor: „Lasst uns zum See fahren.“ „Super Idee!“, rufen alle außer Frau Krüger. Eine Stunde später sind alle am See angekommen und haben sich umgezogen. Das Wasser ist ziemlich trüb und man sieht fast seine eigenen Füße nicht mehr. Alle gehen baden außer Frau Lein. Plötzlich ruft sie: „Ahhhhh! Ein Hai!“ Alle erschrecken sich. Der Hai schwimmt auf Frau Krüger zu und sie versucht wegzuschwimmen. Jetzt springt Laura auch ins Wasser und versucht Frau Krüger zu retten. Als Laura näherkommt, merkt sie, dass der Hai nicht echt ist und Keno unter der Flosse steckt. Da rufen alle außer Frau Krüger: „Da hast du dir aber einen lustigen Scherz erlaubt!“, und lachen. „Boah, hast du mich erschreckt!“, sagt Frau Krüger. Paulina, pfiffig wie sie ist, sagt: „Wusste ich es doch, in Seen gibt es ja auch keine Haie.“ Frau Lein meint: „Jetzt müssen wir aber auch schon wieder los.“ Plötzlich ruft Caroline: „Schaut mal, da liegt ein verletzter Vogel!“ Alle rennen zu ihr und sie meint, dass sie ihn vielleicht in ein paar Minuten wieder hinbekommen könnte. Dann fragt Émilie: „Was brauchst du denn?“ „Ein paar frische Blätter und ein Taschentuch“, antwortet Caroline. Nach 15 Minuten hat sie in tatsächlich wieder aufgepäppelt und er fliegt davon. Die anderen Kinder jubeln: „Das hast du super gemacht!“ „Jetzt können wir los gehen“, sagt Frau Krüger. Als alle wieder in der Festung angekommen sind, gibt es Abendbrot. Es gibt Nudeln mit Tomatensoße und zum Nachtisch Eis. Am Abend schlägt Émilie vor, einen Film auf der Leinwand im Saal zu gucken. Alle rufen: „Das ist eine super Idee!“ „Wie wäre mit „Soul“?“, schlägt Nick vor. Laura sagt: „Ja, den kenn ich, der ist richtig cool.“ „Ok, dann gucken wir den!“, rufen alle. Als der Film beginnt, kommt Frau Lein mit drei riesigen Eimern voller Popcorn. Alle stürzen sich auf das Popcorn und Frau Lein ruft: „Nicht alle auf einmal, es ist doch genug für alle da!“ Nach dem Film gehen alle ins Bett, aber keiner kann so richtig schlafen. Also entscheiden die Mädchen zu den Jungs ins Zimmer zu gehen und sich gegenseitig Gruselgeschichten zu erzählen. Meryem hatte eine auf Lager und erzählt sie. Die Kinder finden, dass es eine sehr gute Geschichte ist. Sie beschließen, dass sie jetzt alle ins Bett gehen wollen. Es war ein sehr schöner und spannender Tag.

Das Verschwinden

Gruppe 1: Meryem, Keno, Nick, Paulina, Mattis, Laura, Caroline, Émilie

In der ersten Nacht stellen sich Lenka, Jolina, Thao und Anuschka einen Wecker, denn sie haben etwas vor: Sie wollen Frau Krüger und Frau Lein pranken. Die Mädchen haben sich bereits am Abend bevor sie ins Bett gegangen sind heimlich mega-gruselig geschminkt. 5 Minuten vor Mitternacht klingelt der Wecker. Aufgeregt und leise kichernd schleichen sie sich in Frau Krügers und Frau Leins Zimmer. Lenka ist mutig und übernimmt das Wecken. Sie tippt die Erzieherin und die Lehrerin vorsichtig an. Als die beiden ihre Augen öffnen, erschrecken sie sich furchtbar. Beide rennen gemeinsam Richtung Tür. Als sie durch die Tür flüchten wollen, macht es auf einmal „Platsch“. Da stehen sie nun, von oben bis unten mit Schleim vollgeschmaddert und wissen nicht, ob sie lachen oder weinen sollen. Erstmal muss das Zeug wieder runter. Also ab ins Bad. Frau Lein dreht den Wasserhahn auf, aber nichts passiert. Frau Krüger hilft ihr und schaut sich das ganze mal genauer an. Als sie den Kopf unter den Wasserhahn hält, um nachzuschauen, ob etwas verstopft ist, explodiert er. Das ganze Bad steht unter Wasser. Jetzt sind die Erzieherin und die Lehrerin nicht nur vollgeschleimt, sondern auch pitschepatschenass. Wie zwei in wässrigem Schleim gebadete Pudel sehen sie aus. Lenka, Jolina, Thao und Anuschka können sich nicht mehr halten. Sie prusten und lachen und kringeln sich auf dem Boden. „Na vielen Dank auch!“, ruft Frau Lein. „Jetzt aber ab ins Bett mit euch! Wir haben morgen Großes mit euch vor!“ Endlich wird es ruhig und alle sind eingeschlafen.

Am nächsten Morgen kommt es den Mädchen so vor, als hätten sie kein Auge zugemacht. Sie sind fix und fertig, müssen aber immer noch kichern, als sie an letzte Nacht denken. Auf einmal hören sie ein lautes Grummeln. Leise und geduckt schleichen sich Kinder aus ihren Zimmern, um der Sache auf den Grund zu gehen. Lenka und Jolina überlegen, ob das vielleicht das Burggespenst sein könnte, welches hier durch die Gegend spukt und am liebsten Kindern Angst macht. Aber Anuschka bewahrt die Ruhe und sagt: „Bleibt ganz entspannt, es gibt bestimmt eine ganz logische Erklärung dafür!“ Plötzlich geht quietschend die Tür gegenüber auf und heraus kommen zwei gruselige Gestalten. „Guten Morgen, guten Morgen, guten Morgen Sonnenschein!“, singen sie laut und fröhlich. Alle Kinder auf dem Flur schreien, außer Anuschka: „Leute, schaut doch mal – das sind Frau Krüger und Frau Lein. Sie haben noch etwas Schleim in den Haaren von unserem Prank! Der ist uns gut gelungen!“ Als das auch die anderen erkannt haben, bricht ein riesiges Gelächter aus. Frau Krüger und Frau Lein, die auch mitlachen müssen und den Kindern nicht mehr böse sind, stellen fest, dass sie ihre Jungbrunnen-Gesichtsmasken über Nacht vergessen haben. Diese kleben jetzt immer noch schief auf ihren Gesichtern. Die Kinder berichten, dass sie wegen des lauten Grummelns auf dem Flur waren und alle lauschen gespannt. Plötzlich kommt David aus dem ersten Zimmer und verkündet, dass er und seine Zimmerpartner alle mächtigen Kohldampf haben und jetzt endlich frühstücken wollen. Kam daher das Geräusch? Von hungrigen Bäuchen? Nun ja, gesagt, getan. Alle gehen zum Frühstück.

Bald drängen sich alle am Büffet im Speisesaal. Max ist noch ziemlich verschlafen. Aus Versehen schüttet er Mattis seinen Orangensaft über den Kopf – der antwortet mit einer Butterstulle als Wurfgeschoss. Sofort tobt eine wilde Essenschlacht. Obst, Gemüse und Käsescheiben fliegen durch die Luft. Florian sieht eine Orange auf seinen Kopf zugeschossen kommen. Doch mit einer Drehung und einem perfekten Fallrückzieher kickt er die Orange quer durch den Saal auf Willy zu. Der steht zwischen zwei alten Säulen und wehrt sich gegen die Käsescheiben, die auf ihn zufliegen. Achtung! Doch da hat er die Orange schon gesehen – hechtet – und- gehalten!!! Er jubelt und gemeinsam mit Robert stimmt er einen Union-Fan-Gesang an, in den bald die ganze Klasse einfällt. Frau Krüger und Frau Lein bitten um Ruhe und verkünden, dass an diesem Tag eine Stand-Up-Paddling-Tour auf dem Programm steht. Die Kinder brechen in wilde Jubelschreie aus! Das Wetter ist perfekt dafür! Jeder packt sich ein „Fresspaket“ und bald geht es los. Zum Startpunkt der Tour ist es nicht weit und nach einer Einweisung stehen oder sitzen alle auf den Boards – immer flussabwärts. Sie lassen sich treiben und genießen die tolle Natur und die eindrucksvolle Aussicht, als sie zwischen hohen Felsgestein-Wänden hindurch schippern. Alle werden ganz still, doch plötzlich bemerken die Kinder, dass Frau Krüger und Frau Lein verschwunden sind. Lenka fällt panisch ins Wasser. Als sie wieder auftaucht, hält sie eine Flaschenpost in der Hand.  Alle steuern auf das Ufer zu und versammeln sich um die Flaschenpost. Lenka öffnet sie und entrollt das Blatt. Sie dreht es hin und her: „Häh? Was ist das denn? Guckt mal, irgendwelche merkwürdigen Schriftzeichen!“ Thao kommt zu ihr: „Zeig mal her! Hey, das ist Vietnamesisch!“  Sie setzt sich kurz an den Rand und übersetzt für alle: „Lösen müsst ihr der Aufgaben drei – dann findet ihr ein magisches Ei! Nur gemeinsam könnt ihr es schaffen und am Ende euch eine Belohnung raffen.“ „Das ist bestimmt so eine Aufgabe, die Frau Krüger und Frau Lein sich für uns ausgedacht haben, damit wir verstehen, dass Teamwork ganz wichtig ist“, ruft Jolina in die Ruhe, die plötzlich entstanden ist. Die anderen nicken. Nun sorgt sich keiner mehr um das Verschwinden der beiden Erwachsenen. „Aber wo sollen wir anfangen?“ „Was ist denn die erste Aufgabe?“ „Steht da noch mehr?“ rufen die Kinder jetzt wild durcheinander. Ani ist die einzige, die einen klaren Gedanken fassen kann. „Ruhe! So kommen wir nicht weiter! Wartet doch erstmal ab! Da steht doch bestimmt noch mehr, oder Thao?“  Alle Augen sind nun gespannt auf Thao gerichtet. „Erste Aufgabe: Wenn ihr die richtige Richtung finden wollt, dann ist der Sonnengott für euch das Gold!“ Alle gucken sich fragend an. Lenka hat eine Idee: „ Hey Leute, als ich meine Familie in Mexiko besucht habe, war ich mit ihnen mal auf der Sonnenpyramide der Azteken – das waren die Ureinwohner Mittelamerikas. Und die haben den Sonnengott angebetet – also die Sonne. Das heißt, wir müssen einfach dem Sonnenstand folgen.“ „Aber wie?“, fragt Benni. Jolina hat eine Idee: „Da gab es doch so einen Spruch: Im Osten geht die Sonne auf, im Süden ist ihr Mittagslauf, und so weiter. Wir müssen nur rauskriegen, wo die Himmelsrichtungen sind, dann ist die Aufgabe gelöst und wir können los.“ Florian, der outdoormäßig immer top vorbereitet ist, zückt seinen Kompass, schaut und sagt: „Wir müssen dem Fluss folgen. In die Richtung wandert auch die Sonne!“ Und schon wandern sie los – immer am Fluss entlang. Nach etwa einer Stunde erscheint eine Höhle, in die ein Seitenarm des Flusses führt. Dieser ist allerdings durch einen riesigen Baumstamm blockiert. Dort erblicken sie wiederum ein Blatt Papier und Thao trägt vor: „Stärke ist nun hier gefragt und das einer nicht verzagt!“ Mmmh: was heißt das nun wieder? Alle überlegen, aber Willy kommt der Lösung auf die Spur: „Hey, vielleicht sollen wir in die Höhle, aber der Baumstamm muss erst weg!?“ Jolina und Lenka rufen im Chor: „Ja und nur einer soll es versuchen!“ Alle sind der Meinung, dass Benni der Richtige für diesen Job ist. Er macht sich ans Werk, zieht und schiebt und strengt sich mächtig an. „Leute – ich glaube, ich schaff es nicht!“ Daraufhin fangen alle an, ihn anzufeuern. Sie klatschen und rufen und endlich kommt Bewegung in die Sache. Unter großer Anstrengung gelingt es Benni den Stamm beiseite zu schieben und als es geschafft ist, braust lautstarker Jubel auf. Benni ist platt! „Ich habe Hunger.“ „Wir haben doch noch unsere Fresspakete!“, ruft Willy. „Los, lasst uns erstmal eine Pause machen. Die hat Benni sich verdient.“ Erst jetzt bemerken die Kinder, wie hungrig sie sind. Alle suchen sich ein lauschiges Plätzchen und breiten das mitgebrachte Essen aus. Gefräßige Stille kehrt ein. Jeder hängt kurz seinen Gedanken nach.

Nach der verdienten Stärkung geht es mit den Boards in die Höhle. „Ganz schön dunkel hier, kann das wirklich der richtige Weg sein?“, bemerkt Jolina. „Klar, wir gehen nach meinem Kompass. Da kann nichts schief gehen“, meint Flo. „Also los! Mir nach!“ Mit Taschenlampen leuchten sie sich den Weg durch die dunkle Höhle. Nach einer gefühlten Ewigkeit gelangen sie in eine noch größere Höhle, an deren Ufer ein merkwürdiges Leuchten zu sehen ist. Als sie näher kommen, sehen sie, dass dieses Leuchten von einem Ei ausgeht, welches auf einem kleinen Podest steht. Nichts sonst, keine Flaschenpost, kein Brief – nichts. Alle plappern wild durcheinander. „Leute, beruhigt euch!“, ruft Anuschka, „Seid doch mal kurz still! Wir müssen in Ruhe überlegen. Das hier ist auf jeden Fall dieses magische Drachenei-Dingsbums. Mit irgendeinem Trick müssen wir das doch aufbekommen.“ „Ja und es ging die ganze Zeit um Zusammenarbeit!“, meint Jolina. „Außerdem mussten alle ihre Stärken und Besonderheiten einbringen.“  In kleinen Grüppchen diskutieren alle, was nun zu tun sei. Am Ende gewinnt der Vorschlag von Jolina, Florian, Benni, Anuschka, Willy und Thao: Alle sollen gleichzeitig eine Hand auf das Drachenei legen. Dann rufen sie gemeinsam ihren Klassenspruch „Team 4a-Superstar!“. „Mal sehen, ob sich etwas tut“, sagt Willy. So wird es gemacht. Alle legen ihre Hände auf das Ei. Sie rufen gemeinsam, gaaaaaanz laut. Und dann? Nichts passiert.  War das wirklich die richtige Lösung? Plötzlich beginnt das Ei zu zittern und verwandelt sich in eine Disco-Kugel. Die Erde bebt und am Rand der Höhle öffnet sich eine Tür. Hervor treten Frau Krüger und Frau Lein: „Liebe Kinder, ihr habt bewiesen, dass ihr ein großartiges Team seid und dass jeder von euch wichtig für dieses Team ist. Als Belohnung und Überraschung schenken wir euch eine coole Disconacht gleich hier und jetzt in der Höhle.“ Dann geht es auch schon los. Laute Musik ertönt. Die Tanzfläche wird geentert. Die Erwachsenen haben auch Spiele, Knabberzeug und leckere Früchtebowle vorbereitet. Alle sind begeistert. Die Party dauert die ganze Nacht und erst im Morgengrauen fällt die 4a erschöpft, aber glücklich in ihre Betten – zum Glück liegt die Höhle direkt neben der Burg, so dass der Weg ins Bett nicht weit ist.

Am nächsten Tag geht´s mit dem Horror-Bus zurück zur Richard-Wagner-Grundschule, aber von der rasanten Tour bekommt niemand etwas mit und das Schnarchen der 4a übertönt sogar das Knallen des Auspuffs. Auf so eine tolle Klassenfahrt hofft die Klasse auch fürs nächste Schuljahr!